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Ein zukunftsorientiertes Pilotprojekt – Ergebnisse und Einblicke

Vom 22. April bis zum 2. Juni fand das Projekt „Medienkompetente Kinder durch medienkompetente Kitas“ statt. Bei diesem Pilotprojekt von Kindermitte ist den teilnehmenden pädagogischen Fachkräften praxisnah und prozessbegleitend aufgezeigt worden, wie sie digitale Medien aktiv und kreativ in den Kita-Alltag einbinden können.

Vier Projektphasen für mehr Medienkompetenz

In insgesamt vier Projektphasen sind die Teilnehmenden aus zwei Pilot-Kitas an die Thematik der

frühkindlichen Medienbildung herangeführt worden. Die Gestaltung dieser Phasen fand in Zusammenarbeit mit dem Blickwechsel e. V. - Verein für Medien- und Kulturpädagogik statt und orientierte sich an einer von Kindermitte erarbeiteten pädagogischen Konzeption, die den Erzieher:innen als eine Art Leitfaden in theoretischen und praktischen Fragen zur Verfügung steht.

Studientag

Der Studientag war die Auftaktveranstaltung des Projekts und fand online via Zoom statt. Bei dieser Fortbildung gingen zwei Pädagoginnen vom Blickwechsel e. V. auf Fragen zur Wahrnehmung und Wirkung von Medieninhalten durch Kinder ein und erläuterten anhand vieler praktischer Methoden, wie die aktive Medienarbeit mit Kindern in der Kita gestaltet werden kann.
Dabei durften die Teilnehmenden selbst aktiv werden: So lernten sie beispielsweise, wie man mit Hilfe einer App Bilderrätsel erstellt, wie mit Fotomontage auf dem Tablet gezaubert werden kann oder wie man die Geschichten der Kinder in einem Stop Motion-Film festhält.
Alle Ergebnisse vom Studientag wurden auf eine Padlet-Pinnwand geladen, so dass die Erzieher*innen auch über die Projektzeit hinaus weiterhin Zugriff darauf haben. Auf dieser finden sie außerdem Empfehlungen für Literatur, Links und weiteren Praxismethoden.

Prozessbegleitung

Bei der Prozessbegleitung wurden die Kitas dabei unterstützt und begleitet, die beim Studientag kennengelernten Methoden in die Praxis umzusetzen.


Bei Besuchen vor Ort wurden die Erzieher:innen der beiden Pilot-Kitas von einer Pädagogin von Kindermitte im Kita-Alltag begleitet. Dabei kamen verschiedene digitale Medien zum Einsatz, die die Kitas auch nach Abschluss des Projekts von Kindermitte ausleihen können.
Neben Stop Motion-Filmen über Drachen und Tiere, entstanden digitale Bücher mit zaubernden Einhörnern und Bilderrätsel zum Thema Papier aus den Fotos der Kinder.
Mit der Endoskopkamera konnten die Kinder außerdem Orte oder Gegenstände aus ihrer Kita erkunden und fotografieren, die sonst nur schwer zu erreichen sind und mit dem Beebot-Roboter wurden sie ans erste Programmieren herangeführt.

Elternabend

Der Elternabend fand auch über Zoom statt und wurde vom Blickwechsel e. V. für die Familien der zwei Pilot-Kitas gestaltet.
Hier wurde über die kindliche Mediennutzung und ihre Wirkung auf Kinder gesprochen und den Eltern wurden Tipps gegeben, wie sie die Kinder auch zu Hause in ihrem kompetenten Umgang mit Medien unterstützen können.
Bei den abschließenden Diskussionen gab es Raum und Zeit, um auch die eigene Mediennutzung in den Blick zu nehmen und zu reflektieren: „Nicht nur unsere Kinder sollten lernen, mit Medien umzugehen.“

Abschlussfortbildung

Die Abschlussfortbildung bildete die letzte Veranstaltung des Projekts. Die Teilnehmenden hatten hier die

Möglichkeit, ihre Ergebnisse vorzustellen und ihre Erfahrungen mit den anderen Erzieher:innen auszutauschen.
Die Pädagoginnen vom Blickwechsel e. V. gaben außerdem weitere Praxistipps und es wurden die weiteren Schritte hin zur Verstetigung der Medienbildung in den Kitas besprochen.

„Kinder freuen sich am meisten über das, was sie selbst gestaltet haben.“

Kinder darin zu unterstützen, die digitalen Medien, mit denen sie aufwachsen und von denen sie im Alltag umgeben sind, als Werkzeug zu nutzen, um auf kreative und aktive Weise ihre eigenen Ideen zum Ausdruck zu bringen, war und ist ein grundlegendes Ziel des Pilotprojekts von Kindermitte.
Die Ergebnisse, die in der Phase der Prozessbegleitung und auch darüber hinaus entstanden sind, zeigen, dass dieses Ziel mit Erfolg erreicht wurde. Dadurch, dass beim Projekt der Austausch über die Wichtigkeit der Medienbildung in Kitas sowohl mit pädagogischen Fachkräften aus Kitas als auch mit den Familien stattgefunden hat, konnte in vielerlei Hinsicht ein Reflexionsprozess bei den Teilnehmenden angeregt werden, der den Blick auf die Bedürfnisse der Kinder weiter in den Vordergrund rückt.


„Ich werde meine eigenen Ansprüche herunterschrauben und die Ideen der Kinder noch mehr in den Blick nehmen“. Dieses Zitat eines Erziehers und auch die Aussagen von Eltern – „Ich nehme viel mit und werde ab jetzt das Medienerleben aus den Augen meines Kindes betrachten“ – verdeutlichen die Erkenntnis, dass eine medienkompetente Kindheit heute und in Zukunft entscheidend von uns Erwachsenen und unserem Handeln geprägt wird.
Aus diesem Grund steckt Kindermitte schon in den Vorbereitungen für eine weitere Projektrunde, um die frühkindliche Medienbildung nachhaltig in Kitas zu verankern und um die Kinder auf ihrem Weg in die digitale Zukunft kompetent zu begleiten.

Seid dabei und sichert euch jetzt schon einen Platz für die nächste Projektrunde im Frühjahr 2022. Schreibt uns gerne an, wenn ihr weitere Infos braucht.

Das Projekt wurde vom Deutschen Kinderhilfswerk gefördert und mitfinanziert

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Kommentare

# 02.07.21, Mareike Thumel, Blickwechsel e.V.:

Ich bin sehr dankbar, das Projekt begleiten zu dürfen! Ich bin immer noch begeistert von den vielfältigen Ideen der Erzieher:innen, die in den Einrichtungen umgesetzt wurden. Der Austausch über eure tollen Praxiserfahrungen und die schönen Ergebnisse sind großartig. Ich freue mich auf die nächste Runde!

# 04.12.21, Hessam Kordian:

Ein tolles Projekt, denn durch den digitalen Wandel und die zunehmende Entwicklung neuer Medien mit einfacher Bedienung (z. B. intuitiver Gestensteuerung auf Tablets) lässt sich bei Kindern ein starker Trend in Richtung immer früherer Medienkontakte beobachten. Dies belegen auch zahlreiche Studien wie die FIM-Studie 2016 und die miniKIM-Studie 2014.

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