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Was haben Union und SPD in ihrem Koalitionsvertrag für Kinder geplant?

Die CDU/CSU und die SPD haben in den letzten Wochen an einem Vertrag für eine kommende Bundesregierung gearbeitet. Was die Parteien im Bereich der frühen Bildung ausgearbeitet haben, haben wir für euch zusammengestellt.

Vorweg:

Alle Vorhaben stehen vorbehaltlich einer nötigen Finanzierung im Koalitionsvertrag und sind somit nicht verbindlich.
Zudem muss der Koalitionsvertrag von allen beteiligten Parteien beschlossen werden. Während dies bei der CDU und CSU durch Gremien beschlossen wird, entscheiden bei der SPD die Mitglieder über eine Zustimmung.

Das steht im Koalitionsvertrag:

Sprach-Kita-Programm

Das eigentlich 2023 beendete Programm Sprach-Kita soll wieder aufgelegt werden und Kitas mit einem besonders hohen Anteil an Kindern mit nicht deutscher Familiensprache zusätzlich gefördert werden. Inwieweit ein solches Programm das Hamburger Programm KitaPlus 2 ergänzen kann, ist nicht bekannt.

Chancenprogramm Ausweitung auf Kita

Das im Schulbereich bereits geltende Chancenprogramm soll auf den Bereich Kita ausgeweitet werden. So sollen ausgewählte Kitas, anhand eines Sozialindexes gesondert gefördert werden.

Die beiden Vorhaben (Sprach-Kita und Chancenprogramm) sollen im Rahmen eines neuen Qualitätsgesetzes umgesetzt werden und ab 2026 gelten.

Investitionsprogramm frühe Bildung

Investitionen im Bereich Ausbau und Sanierung von Gebäuden, sowie im Bereich Digitalisierung und Inklusion sollen gefördert werden. In den ersten Sondierungspapieren wurden zuvor nur die Bereiche für die Gebäudeentwicklung erwähnt. Insbesondere für die Bereiche Digitalisierung und Inklusion hat sich Kindermitte bei den Verhandler:innen der Koalitionsgespräche im Bereich frühe Bildung eingesetzt. In welchem Umfang hier Mittel für Investitionen bereitgestellt werden, ist nicht bekannt. Die Mittel sollen jedoch aus dem Sondervermögen für Infrastruktur bereitgestellt werden.

Fachkräfte

Um der weiterhin angespannten Fachkräftesituation entgegenzutreten, möchte der Bund eine bezahlte duale Ausbildung zur:m Erzieher:in fördern. In welcher Form und wie sich dies in Hamburg auch auf die beliebte BWB auswirken würde, steht noch nicht fest.
Zudem soll die Anerkennung von ausländischen Fachabschlüssen vereinfacht werden.

Verpflichtende Sprachstandsüberprüfung

Zukünftig soll eine verpflichtende Sprachstandsfeststellung mit 4 Jahren stattfinden und gefördert werden. Eine solche findet in Hamburg bereits über das 4,5-jährigen Verfahren statt.

Bundesteilhabegesetz

Die Leistungen für musikalische und Sportangebote sollen aufgestockt werden. Eine Erhöhung von 15 auf 20 Euro wird geprüft. Diese Leistungen können auch für zusätzliche Angebote in Kitas eingesetzt werden.

Unterstützung Ganztagsausbau an Schulen

Der Ausbau des Ganztagsangebots an Schulen findet außerhalb Hamburgs nur schleppend statt. Hier will der Bund unterstützen und den Ausbau zusätzlich erhöhen. In welcher Form genau, steht noch nicht fest.

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