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Kochen mit Sarah Wiener

In unserem Seminarloft wurden insgesamt neun „Genussbotschafterinnen“ ausgebildet. Was steckt hinter dieser Bezeichnung? Was hat Sarah Wiener damit zu tun? Welches Rezept nimmt Sarah Wiener, um Lebkuchen zu backen? Und wie könnt ihr eine Lebensmittelförderung im Wert von 500 Euro durch die Barmer erhalten?

Fortbildung zur “Genussbotschafterin”

Am 16. Oktober wurden bei uns im Seminarloft neun „Genussbotschafterinnen“ ausgebildet. Dies wurde kostenfrei durch die „Ich kann kochen“- Fortbildung der Sarah Wiener Stiftung und der BARMER ermöglicht. Um diese Bezeichnung zu erlangen, haben sich die Teilnehmerinnen ganz bewusst mit dem Thema „Ernährungsbildung“ auseinander gesetzt - theoretisch und praktisch.

Sie haben selber die Sahne zur Butter geschüttelt, sich Brot mal ganz genau angesehen und auf der Zunge zergehen lassen und sich ein abwechslungsreiches 3-Gänge-Menü zubereitet. Während des praktischen Teils wurden auch Hinweise für das Kochen mit Kindern gegeben. So sollte es für die Messer bspw. einen „Messerparkplatz“ geben, damit die Kinder nicht mit den Messern durch die Räumlichkeiten laufen.

Einen theoretischen Input gab es für die Teilnehmerinnen ebenfalls. Dabei wurde darauf hingewiesen, dass es nicht verwunderlich ist, wenn Kinder süßes Essen bevorzugen; dieser Instinkt sogar angeboren ist. Süßer Geschmack vermittelt Sicherheit, denn es gibt in der Natur nichts Süßes, was gleichzeitig giftig ist. Außerdem steht süßer Geschmack für eine hohe Energiedichte.

Dennoch sollten Ihnen auch bittere Speisen wie Rosenkohl angeboten werden, denn nur so können sie ihren Geschmackshorizont erweitern. Dabei gilt: Kinder haben Mitspracherecht und dürfen selbst entscheiden, was sie probieren möchten – Zwänge führen lediglich zu Verweigerung.

Die Genussbotschafterinnen gehen nun gestärkt mit vielen Ideen in die Praxis und mit dem Bewusstsein, dass sie auch in der Ernährungsbildung ein großes Vorbild für die Kinder sind!

Was bedeutet das nun für den Alltag in der Kita?

Die pädagogischen Fachkräfte entwickeln während und nach dem Fortbildungstag eine Haltung zur Ernährungsbildung. Jede pädagogische Fachkraft ist ein Vorbild, und das auch beim Essen. Durch die neuen Impulse der Fortbildung könnt ihr gemeinsam reflektieren, wie ihr eine angenehme Atmosphäre schafft, in der jeder probieren darf, was er möchte. Ihr könnt überlegen, wie ihr verschiedene Kulturen und Essgewohnheiten mit einbindet. Kinder probieren eher Speisen, die sie selbst zubereitet haben, also schaut gemeinsam, wie ihr die Kinder bei der Zubereitung oder auch bei der Auswahl der Speisen mit einbeziehen könnt. Es ist außerdem wichtig, mit den Kindern darüber zu sprechen, wo die Lebensmittel herkommen.

Damit ihr eure Ideen in die Tat umsetzen könnt, bietet die BARMER eine Förderung für Lebensmittel im Wert von bis zu 500 Euro.

Vernetzungstreffen in Berlin

Am 19. Oktober fand außerdem ein Vernetzungstreffen der Sarah-Wiener-Stiftung statt, bei dem auch wir von Kindermitte vertreten waren. Dort wurde nochmal verdeutlicht, wie wichtig die Ernährungsbildung ist, denn etwa jedes siebte Kind in Deutschland ist übergewichtig. Außerdem wurde während des Vernetzungstreffens in Berlin viel diskutiert über den sogenannten „Probierhappen“. Denn nur wenn die pädagogischen Fachkräfte mitessen können und dies als ihre Arbeitszeit gesehen wird, können sie als Vorbilder für Kinder agieren.

Was bringt die Fortbildung noch mit sich?

Neben der Bezeichnung Genussbotschafterin haben die Teilnehmerinnen einen Zugang zu einem Online-Portal erhalten, wo sie sich weiterhin über Rezepte, Hilfestellungen und auch zur Zusammenarbeit mit den Eltern informieren können.

Über den Sarah-Wiener-Stiftung Newsletter erhaltet ihr regelmäßig Rezepte. Diesen Monat gab es bspw. ein Lebkuchen-Rezept. Vielleicht findet ihr noch Zeit, dieses auszuprobieren und uns davon zu berichten. Viel Spaß dabei!

KÖSTLICHE LEBKUCHEN

Zutaten
100 g Butter, zimmerwarm, 4 Eier, 160 g feiner Zucker, 300 g Weizenmehl (Type 405), 1 Päckchen Weinstein-Backpulver, 1 Päckchen Lebkuchengewürz, 2 EL Kakaopulver, 80 g Mandeln, gerieben, 80 g Haselnüsse, gerieben, 100 g Zitronat, 100 g Rosinen, 250 ml frische Vollmilch, 15–20 Backoblaten

So geht's:
Butter, Eier und Zucker mit Hilfe eines Handrührgerätes schaumig weiß schlagen. Nach und nach Mehl, Backpulver und Lebkuchengewürz dazu geben. Die Masse dabei weiter aufschlagen. Alle weiteren Zutaten in den Teig geben und gut vermengen.
Die Oblaten auf ein mit Backpapier ausgelegtes Blech legen und die Lebkuchenmasse mit Hilfe eines Esslöffels auf den Backoblaten verteilen.

Den Ofen auf 180°C Ober- und Unterhitze vorheizen und die Lebkuchen auf der mittleren Schiene etwa 20 Minuten backen. Abkühlen lassen und genießen!

Dieses Rezept verdeutlicht auch, dass es bei der Ernährungsbildung nicht darum geht, den Kindern oder auch den pädagogischen Fachkräften grundsätzlich etwas zu verbieten. Es geht viel mehr darum, die Ernährungspyramide im Blick zu haben und für eine ausgewogene und bewusste Ernährung zu sorgen.

Herbst 2019

Wir fanden die Fortbildung super und haben uns daher entschlossen, diese wieder anzubieten. Wir freuen uns, wenn du im kommenden Jahr mit dabei bist und auch als Genussbotschafter den Kita-Alltag bereicherst!

Wie sieht euer Kita-Alltag im Bezug auf Ernährungsbildung aus?

Habt ihr die Ernährungsbildung schon fest im Alltag verankert? Wie lasst ihr verschiedene Ess-Kulturen in den Alltag einfließen? Wo seht ihr Schwierigkeiten bei der Umsetzung?

Wir freuen uns auf eure Kommentare und auch gerne über Rezepte, die jeder mal ausprobiert haben sollte!

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