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17.05.22

Für mehr Qualität in Kitas – jetzt!

Wir unterstützen den LEA (der Landeselternausschuss) Hamburg bei seinen Forderungen zu einer verbesserten Qualität der Kindertagesbetreuung! Macht mit und unterschreibt die Petition!

Die Qualität der frühkindlichen Bildung kann und darf nicht darunter leiden, dass sich das Personal fort- und weiterbildet, Urlaubsansprüche geltend macht oder aufgrund von Krankheit fehlt. Die
Personalstärke in den Kitas muss dies auffangen können. Eine Umsetzung der Empfehlungen der Bertelsmann-Studie ist immer noch dringend notwendig. Dies Bedeutet unter anderem ein
Personalschlüssel im Krippenbereich von 1:3,9 und im Elementarbereich 1:7,5 - inklusive der mittelbaren Pädagogik und Ausfallzeiten.
Wichtig ist, dass dies nicht auf Kosten der Familien geschieht, die Betreuungszeiten dürfen nicht darunter leiden. Kinder sind keine Ware, sondern ein wichtiger Teil unserer Gesellschaft. Sie
haben das Recht auf individuelle Förderung, liebevolle Betreuung, engagierte und fair bezahlte Bezugspersonen und qualitativ gute Bildung.

Jede Lehrperson in Deutschland, seien es Lehrer:innen oder Hochschuldozent:innen, erhält als Teil ihrer Arbeitszeit Vorbereitungszeit, die absolut notwendig ist, um diesen anspruchsvollen Beruf
professionell auszuüben. Von keiner Lehrkraft wird erwartet, dass sie die Lerninhalte morgens auf dem Weg ins Klassenzimmer oder zur Uni aus dem Ärmel schüttelt. Außerdem werden
Klassenleitungsstunden und Zusatzleistungen rechnerisch in der Arbeitszeit berücksichtigt.
Die Ausnahme bildet das pädagogische Fachpersonal in unseren Kitas: Diese sollen die Bildungsempfehlungen (112 Seiten lang) täglich in guter Didaktik in die Praxis transferieren, unsere Kinder angemessen fordern und fördern, Spielpartner:in, Tröster:in, Vermittler:in, Motivator:in, Welterklärer:in – und noch so vieles mehr sein. Und das jeden Tag für bis zu 25 Kinder gleichzeitig.
Kann nicht funktionieren? Tut es auch nicht!
Dass dieser Anspruch nicht realistisch ist, habt ihr sicherlich schon während des Lesens festgestellt. Die Realität bedeutet für die pädagogischen Fachkräfte einen nervenaufreibenden Spagat
zwischen ihrem Anspruch, das Beste für die Kinder zu tun, der Liebe zu dem gewählten - und für unsere Gesellschaft so essenziellen!! - Beruf und andererseits mittlerweile dauerhaft leeren Akkus und einem permanent anhaltenden Gefühl des “Ausgebrannt-Seins“. Vorbereitungs- und Dokumentationszeiten gehören mit zur Tätigkeit und müssen in der Finanzierung und in den Dienstplänen verbindlich geregelt werden. Und Ausfallzeiten aufgrund von Urlaub, Krankheit oder Weiterbildung finden in den meisten Fällen erst gar keine Berücksichtigung. Dies muss sich ändern.
Das erzeugt Frust bei Kita-Leitungen, dem Fachpersonal und den Eltern und die Kinder sind die Leidtragenden. Denn das Wissen um die enorme Wichtigkeit der frühkindlichen Bildung ist gewachsen.
Es gibt fundierte Studien (NUBEK-Studie), die deutlich machen, dass wir als Gesellschaft seit über 15 Jahren eine große Chance vergeben. Aufgrund dieser Erkenntnisse und dem Anspruch der Eltern, die sich neben einer tragfähigen Beziehung der Pädagog:innen zu ihren Kindern auch eine zeitgemäße Bildungsförderung wünschen, ist es nicht nachvollziehbar, warum sich die Rahmenbedingungen in den Hamburger Kitas nicht ändern. Die vorhandenen zeitlichen Ressourcen der Fachkräfte dienen aktuell hauptsächlich der Grundbetreuung unserer Kinder. Dabei sollte es doch vielmehr um Bildungsangebote gehen, als Investition in unser aller Zukunft und für faire Arbeitsbedingungen für die Menschen, die sich Tag für Tag um einen so wichtigen Teil unserer Gesellschaft kümmern: unsere Kinder.

Unsere Kinder werden Herausforderungen der Zukunft lösen müssen. Daran darf nicht gespart werden!
Damit es nicht bei den positiven Zusprüchen bleibt, die bislang nichts am Zeitmangel der Fachkräfte geändert haben und damit das System “KITA“ gemäß seinem Bildungs- und Betreuungsauftrag
angemessen weitergeführt werden kann, muss sich hier dringend etwas ändern. Es muss die Fachkraft-Kind Relation gemäß der Empfehlungen der Bertelsmann-Studie ins Hamburger
Kinderbetreuungsgesetz aufgenommen werden - und zwar jetzt!

Helft uns, den LEA zu unterstützen, um mit deiner Stimme etwas zu bewirken.
Für unsere Fachkräfte in den Kitas.
Für unsere Kinder als Zukunfts- und Hoffnungsträger.
Für eine bessere Bildung und gleichere Bildungschancen von Kindern und Personal.

Jetzt mitmachen und Stimme abgeben!

Hier geht es zur Petition

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